Adventskalender 24 Katzentricks

Adventskalender "24 Katzentricks"

24 tolle Tricks für Spiel, Spaß und Training für Eure Schmusetiger

GERMAN EDITION ONLY

Passend zur kalten und oft tristen Jahreszeit schreit es förmlich nach Abwechslung. Nicht nur wir haben diese dringend nötig, sondern auch unsere treuen Weggefährten. Damit Euch und Euren Katzen nicht langweilig wird, habe ich Euch 24 tolle Tricks für allerlei Spiel, Spaß und Training für Eure Schmusetiger als Adventskalender zusammengestellt. Es darf natürlich auch nach der Weihnachtszeit fleißig geübt und getobt werden.

Die Katzen bieten am Tag unterschiedliche Verhaltensmuster an, an die man einfach anknüpfen und darauf aufbauen kann. So beherrschen unsere beiden Rabauken Gandalf und Khaleesi im Grunde schon alle Tricks. Das Geheimnis ist einfach, sie genau in dem Moment positiv zu bestärken, in denen sie ein bestimmtes Verhalten zeigen. Sei es mit einem übertriebenen Lob, mit Streicheleinheiten und/oder mit ihrem Lieblings-Leckerli. Neben Streicheleinheiten und Leckerlies kann man die Aufmerksamkeit seiner Katze auch durch das Lieblingsspielzeug gewinnen.

Alle erklärten Tricks funktionieren mit oder ohne Zubehör. Da man seine Vierbeiner zwar verwöhnt, aber auch manchmal unnötige, teure Gadgets kauft (das kenne ich nur zu gut), erkläre ich Euch in diesem Artikel wie die Tricks auch mit einfachen Gegenständen aus Eurem Haushalt funktionieren. Denn was macht die Katze glücklicher als ein zusammengeknüllter Papierball, ein Schnürsenkel, Versandkartons und Mama’s Haarbänder?! Richtig, es sind die einfachen Dinge!

Am besten man beobachtet zunächst seinen Stubentiger, um herauszufinden welche Stärken Euer Kater oder Eure Kätzin hat. Sind sie eher ruhiger Natur, neugierig und/oder verspielt, vorsichtig und/oder schreckhaft oder sogar voll die Draufgänger? Hat man ihr Verhalten genauer betrachtet, kann man auch schnell abwägen welche der Übungen man als erstes ausprobiert. Die einzelnen Tricks können schwer nach Schwierigkeitsgrad eingeteilt werden, da es immer vom Charakter der Katze abhängt wie gut eine Übung funktioniert. Was der einen Katzen leicht fällt, mag für die andere eine große Herausforderung sein.

Wichtig ist, dass ihr Eure Erwartungen an Eure Katzen nicht zu hoch steckt. Eine Katze ist kein gehorsamer Hund. Sie ist eigensinnig, dickköpfig und teils launisch, aber eben auch intelligent, selbstbewusst, treu und elegant. Wenn ihr etwas nicht passt, sträubt sie sich dagegen mit all ihren Kräften. Ein wahres Powerpaket. Ich liebe es! Wenn man die Stärken seines treuen Begleiters also kennt, machen die zu erlernenden Tricks umso mehr Spaß, für Tier und für Mensch.

Wir wollen sie keines Falls zu Zirkustigern machen (ich hasse Zirkusse mit Wildtierhaltung), aber etwas Training in Form von Spiel-, Spaß- und Geschicklichkeitsübungen fördern ihren Verstand, verringern Langeweile durch regelmäßige Beschäftigung, sorgen für die sportliche Fitness und helfen beim Umgang und Schmusen mit Euch, aber auch bei medizinischer Behandlung, wozu der Tierarztbesuch, die Krallen- und die Fellpflege gehören.

Also runter vom Sofa, egal ob Zwei- oder Vierbeiner, und ran an den Spaß. Jetzt geht es los!

Die Tricks #1-8 gehören zu den Grundlagen (Basics). Darauf folgen mit #9-14 Übungen für die richtige Pflege, Transport, Geschirr- und Leinentraining sowie allgemeine Manieren. Die Tricks #15-24 bieten Euch und Euren Vierbeinern Spiel-, Spaß- und Geschicklichkeitsübungen. Da ist garantiert für jeden etwas dabei!
Ach, und seid nicht gleich von Anfang an gefrustet. Ein Trick klappt nicht jeden Tag auf dieselbe Art und Weise. Liefert Euren Katzen Abwechslung. Die Tricks sollen Spaß machen und auch Eurer Unterhaltung dienen, denn Katzen sind wahre Akrobaten, Performer und kleine Drama-Queens!

#1 Auf den Namen hören – Kommen
#2 Bei Fuß – Mitgehen
#3 Sitzen
#4 Entspannen
#5 Erster Körperkontakt
#6 Warten
#7 Besuch tolerieren
#8 Hochnehmen
#9 Fellpflege
#10 Krallenpflege
#11 Ab in die Transportbox
#12 Geschirr- und Leinentraining
#13 Kratzbaum/-möbel benutzen, nicht die Couch!
#14 Tischmanieren
#15 Balancieren
#16 Slalom
#17 Hochspringen/Überspringen
#18 High Five
#19 Pfötchen geben
#20 Männchen machen
#21 Tischglocke betätigen
#22 Hütchenspiel
#23 Angel- und Schnurtricks
#24 Agility Parcours

Bevor es losgeht: Welche Formen von Belohnungen gibt es eigentlich? Da wäre das Lob - ein langgezogenes, übertriebenes und vor Stolz platzendes Wort; der Körperkontakt -  in Form von ausgiebigen Streicheleinheiten wie z. B. das Streicheln über den Nasenrücken bis zur Stirn. Das verbinden unsere Katzen immer mit Massage, Entspannung und Zuneigung pur, denn ein Kuss auf die Stirn sagt mehr als tausend Worte; der Klassiker – das Leckerli und natürlich extra Spielrunden. Katzen reagieren unterschiedlich auf diese Belohnungsformen.

Beim Üben dieser Tricks müsst ihr als für Eure Katze herausfinden auf was sie am stärksten reagiert und gesund für sie ist. Einem übergewichtigen Couch-Potato von Kater stopft man natürlich nicht unnötig viel Leckerlies rein, um ihn noch mehr zu mästen, obwohl man durch mehr Bewegung ja eigentlich Gegenteiliges im Sinn hat. Eine eher schüchterne und vielleicht auch schreckhafte Katze, wird man nicht zwingend mit vielen Streicheleinheiten glücklich machen, und für eine junge, verspielte Katze, die Kohldampf schiebt, weil sie mitten im Wachstum ist, könnten Futter und der reine Spielspaß die einzigen Belohnungsmöglichkeiten sein.

Versucht eine Balance zu finden: Hat sie eine Übung gut gemacht, folgt als erstes immer ein Lob. Möchte man eine Katze anlocken und neugierig machen, können sich hier das Anbieten von Futter und/oder Spielzeug abwechseln. Wurde eine Übung schon mehrmals vertieft, sodass sie immer wieder klappt, reicht oft nur noch das Lob ihres Frauchens/Herrchens aus. Oder man kann sogar ein paar mehr Tricks hintereinander einfordern bis dann das ersehnte Leckerli endlich kommt. Jede Katze ist anders. Probiert es einfach mal aus. In den folgenden Übungen spreche ich immer vom Lob und anschließendem Leckerli.

#1 Auf den Namen hören – Kommen

Eure Katze wendet sich aufmerksam um und kommt zu Euch!

 

Zunächst müsst ihr Euch auf den Namen einigen. Soll es ihr richtiger und doch eher der Kosename sein? Hat sie gar mehrere? Verwendet für diesen Trick des Anlockens immer denselben!

Und so geht’s:
Am besten befindet ihr Euch gerade in ruhiger Umgebung. Ihr Name wird deutlich ausgesprochen, aber achtet dabei auf eine sanfte, anlockende Tonlage. Mit laut und fordernd kommt man bei Katzen nämlich nicht weit. Sobald sie sich umdreht folgt das Lob und dicht gefolgt das Leckerli. Damit sie nun auf Euch zukommt, würde ich ein neues Signalwort wie „Komm“ oder „Komm her“ wählen. Habt ihr ihre Aufmerksamkeit erneut gewonnen und sie kommt auf Euch zu, erhält sie ebenfalls ein Lob und ein Leckerli für diese Übung. Übt eins zur Zeit. Auch könnt ihr es bei einem Signalwort belassen, wenn Euch in erster Linie erstmal nur wichtig ist generell ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.
Die Distanz und der Grad der Ablenkung (z.B. ein raschelndes Spielzeug) können danach Schritt für Schritt erweitert werden.

Im Alltag: spielt dies eine Rolle bei der Vergabe von Futter (Hauptmahlzeiten), beim Rufen, beim Auffordern einen Raum zu verlassen und bei liebkosenden Streicheleinheiten (um sie an ihren Namen zu gewöhnen).

Achtung: Sollte Eure Katze etwas angestellt haben, verwendet einen anderen Namen um im schärferen Tonfall mit ihr zu reden. Sonst verknüpft sie das Gute mit dem Unangenehmen. Auch hier nie lange böse zu einer Katze reden, eher nur im Eifer des Effekts und danach lieber ablenken. Ignorieren und länger patzig sein, kommt bei einer Katze nicht gut an, sondern trägt eher zu Trotzreaktionen bei.

#2 Bei Fuß - Mitgehen

Eure Katze geht „bei Fuß“, sie läuft an Eurer Seite mit!

 

Und so geht’s:
Auf der Seite, auf der Eure Katze mitlaufen soll, haltet ihr sichtbar ein Leckerli. Deutlich, aber erneut sanft und anlockend sagt ihr das Signalwort „Fuß“. Läuft sie an Eurer Seite mit, lobt ihr sie dabei immer wieder, ihr haltet an einer Stelle an und sie bekommt ihr Leckerli. Persönlich lobe ich unsere Katzen jedes Mal mit dem Wort „Prima“, wenn sie eine Aufgabe gemeistert haben. Sie platzen regelrecht vor Stolz. Dieser Trick lässt sich je nach Elan der Katze beliebig oft wiederholen. Sitzt die gleiche Strecke, können Distanzen erweitert und auch neue Strecke erprobt werden.

Im Alltag: Ideal lässt sich dieser Trick in Fluren und langen Gängen üben. Wenn Eure Katze Euch bereits folgt, dann gleich den Trick damit verbinden und anschließend ausgiebig loben und belohnen. Auf dem Weg in die Küche, kann auch die eigentliche Vergabe der Hauptmahlzeit die Belohnung sein.

Als Erweiterung: Läuft Eure Katze voraus, könnt ihr auch das zu einem Trick umwandeln. Ihr nennt einfach das Signalwort „Geh“, zeigt mit einem Finger am besten auch noch die Richtung an. In späteren Alltagssituationen lassen sich so Eure Lieblinge gut von Raum zu Raum navigieren, falls ihr einen davon mal abschließen müsst. Unsere Katzen haben zum Beispiel während wir weg sind nichts im Wohnzimmer zu suchen. Bei uns lauern zu viele Gefahren wie diverse Strom- und Ladekabel, an denen sie sonst knabbern könnten. Oder aber auch meine Vögel, die während unserer Abwesenheit nicht terrorisiert werden sollen.

#3 Sitzen

Eure Katze setzt sich bei Aufforderung hin!

 

Und so geht’s:
Da sich Katzen im Alltag häufig hinsetzen, ist es nicht als zu schwer diesen Moment einzufangen und zu belohnen. Er muss nur noch mit dem passenden Signalwort wie „Sitz“ verknüpft werden. Ähnlich wie bei der Übung „Auf den Namen hören“ befindet ihr Euch in einer ruhigen Umgebung. Ich habe die Erfahrung gemacht immer sanft mit Katzen zu reden bzw. in einer Tonlage, die entweder anlockend wirkt oder neugierig macht. Erzielt man so nämlich die Aufmerksamkeit seiner Katze, indem sie sich zu einem umdreht und folgt dann noch das Kommando „Sitz“ und sie setzt sich darauf hin, hat man gewonnen. Jetzt wird wieder wie verrückt gelobt und das Leckerli gegeben.

Kleiner Tipp: Nicht verzagen, diese Übung klappt nicht immer. Eine Katze verhält sich schließlich anders als ein gehorsamer Hund. Katzen haben auch nicht immer Lust mitzumachen und werden zudem schnell wieder abgelenkt.

Erweiterung: Katzen setzen sich nicht nur oft hin sondern liegen auch zu gerne auf dem Bauch. Auch hier kann der Moment genutzt werden und mit dem Signalwort „Platz“ oder „Chill“ verbunden werden. Deutet mit flacher Hand dabei einfach Richtung Boden. Bei Katzen ist es auch erlaubt das Kommando zu wiederholen. Denkt dran, die Katze muss es wollen und macht jede Übung nur freiwillig mit. Auch kann man sie dabei auf dem Rücken streicheln und dabei leicht runterdrücken. Dabei meine ich wirklich nur leicht. Wir wollen unsere Katzen dazu ja nicht zwingen.

Und wer erstmal liegt, kann danach auch Entspannen, siehe Trick #4.

#4 Entspannen

Eure Katze wirkt angespannt und beruhigt sich auf Eure Worte hin!

 

Und so geht’s:
Wenn unsere Katzen angespannt sind, hilft nur eins, sie mit einer Unterhaltung beruhigen. Anders als beim Hund ist hier also viel Reden erlaubt. Auch kann man es mit Ablenkung probieren, aber ist eine Katze erstmal ängstlich oder angespannt, finden sie Ablenkungen in Form von klimpernden und klingelnden Spielzeugen in dem Moment nicht unbedingt attraktiv. Wirkt sie nur angespannt aber auch neugierig, dürft ihr auch Leckerlies oder Pasten geben, um ihre Aufmerksamkeit zurück zu erobern. Hat Eure Katze wirklich Angst und zeigt erste Flucht- und Panikreaktionen, füttert sie bitte nicht. Hier würdet ihre eine unangenehme Erfahrung mit der Gabe von etwas Gutem nur falsch verknüpfen.

Bei uns helfen Streicheleinheiten, die zum Hinsetzen und Hinlegen bis hin zum Liegen auf der Seite bewegen. Sie werden dabei immer weiter gestreichelt und beruhigt mit den Worten „Alles gut“.

Verwendet die Worte „Alles gut“ auch, wenn ihr Eure Katze unter normalen Umständen während sie liegt streichelt. Das dürft ihr gerne jeden Tag machen und damit beliebig oft wiederholen, damit Eurer Schmusetiger in jeder Situation in Euch die Vertrauensperson sieht.

Achtung: Aber vergesst nicht, die generelle Fluchtreaktion einer Katze ist und bleibt instinktiv. Einer extremen Bedrohung sollte eine Katze also jederzeit entkommen dürfen.

Zusatz: Zugegeben und wer kennt das nicht, wir Menschen neigen dazu unsere Haustierchen vollzuplappern. Dass ein Hund einen Taktgeber und Anführer im „Rudel“ braucht steht außer Frage. Bei Katzen muss ich sagen, reagiert hier jedes Tier anders. Viele Katzen werden regelrecht schnippisch, wenn sie eine Anweisung bekommen und machen gefühlt das komplette Gegenteil von dem, was man von ihnen erwartet.

Unsere Katzen beispielsweise sind regelrechte Quatschtanten. Bei Katzen mag es also erlaubt sein neben dem Signalwort auch gerne noch weitere beruhigende sanfte Worte zu sagen. Gerade bei den Übungen Sitzen, Hinlegen, Entspannen und Warten sowie beim Hochnehmen und bei der Krallen- und Fellpflege kann eine beruhigende Ausstrahlung während einer Unterhaltung mit den Katzen wahre Wunder bewirken. Würde ich an einem Tag x nur das Signalwort „Ruhe“ sagen, sie würden mich aber mit der Krallenschere in der Hand erblicken, wären sie schon längst über alle Berge. Der Ton macht also die Musik!

Im Alltag: Wichtig für Transport zum und während des Besuchs beim Tierarzt, während der Autofahrt in der Transportbox oder angeschnallt neben einem, wenn Besuch kommt, bei fremdartigen Geräuschen.

#5 Erster Körperkontakt

Eine Katze lässt sich von euch berühren und streicheln!

 

Und so geht’s:
Der einfachste „Trick“ mit einer Katze Körperkontakt aufzunehmen ist es ihr den Handrücken hinzuhalten. Ich habe bisher noch keine Katze kennengelernt, die nicht neugierig daran schnuppert und bei Gefallen ihren Kopf daran reibt. Die Ausnahme bilden Katzen, die den Umgang mit Menschen nicht kennen, das trifft auf viele herrenlose Straßenkatzen zu, oder wenn sie bereits schlechte Erfahrungen gemacht haben. Bei der ersten Kontaktaufnahmen spielt auch das Entlangstreifen ihrer Wangen an Gegenständen oder an Eurer Hand oder Bein eine wichtige Rolle, da Katzen über diesen Kontakt ihren Gegenüber quasi nochmal „riechen“. Katzen besitzen an ihren Wangen Drüsen, die Pheromone freisetzen, um zu markieren wen oder was sie in ihrer Umgebung als sicher einstufen.

Stimmt die Chemie zwischen Katze und Mensch, kann man beginnen sanft den Kopf zu streicheln. Die meisten Katzen bevorzugen auch hier wieder die Partie um die Lefzen und den Nasenrücken bis hin zur Stirn.

Danach darf man sich je nach Verhalten der Katze auch gerne vom Kopf in ausstreichenden Bewegungen über den Rücken bis hin zum Gesäß aufhalten. Die Seitenpartien und die Bereiche um Bauch und Beine sind in der Mehrheit der Fälle tabu. You can look but you don’t touch!

Nennt auch hier gerne ihren Namen oder lobt mit dem Signalwort „Fein“ oder auch „Das machst du fein“. Hat sich das Vertrauen noch weiter vertieft, darf man sich Schritt für Schritt weiter voran wagen. Das gilt allerdings nur für Herrchen und Frauchen, und auch nicht gleich am ersten Tag des Kennenlernens. Ein Fremder muss IMMER ganz von vorne anfangen. Also Vorsicht!

Zusatz: Bei unseren Katzen haben wir es von der Pieke auf trainiert, dass wir problemlos den Bauch streicheln dürfen. Sie genießen es sogar, solange es bei streichelnden Bewegungen bleibt. Versucht man sie leicht zu kitzeln oder wie es Katzen untereinander im Spiel machen sich gegenseitig zu packen, reagieren sie entsprechend angespannt und sehen es als Spielaufforderung oder gar als Angriff. Meistens treten sie mit ihren Hinterbeinen reflexartig den „Angreifer“ weg. Sie sind sehr erbost über diesem Überfall, wird gleichzeitig vorne festgehalten und mit allen Vieren gekratzt. Ich glaube jeder hat gerade das passende Bild dazu vor Augen. Bei uns kommt es aber selten vor, da wir recht tiefenentspannte Katzen haben.

Danach haben wir uns an die Pfoten gewagt. Naja, was heißt gewagt, in meinem Fall probiere ich einfach wie weit ich gehen darf. Gerade im entspannten Zustand, während die Katze liegt und leicht döst, massieren wir ganz sanft die Füße. Unsere Kätzin mag es am liebsten. Dabei spreizt sie zusätzlich noch ihre Zehen auseinander, damit man auch kurz die Zwischenräume zärtlich bearbeiten kann. Unser Kater Gandalf ist kitzeliger und zuckt entsprechend schneller mit den Füßen. So ist eben jede Katze anders, aber das ist bei uns Menschen ja auch so.

Im Alltag: Der enge Körperkontakt hilft in vielen Situationen. Er ist natürlich nicht nur angenehm beim Kraulen und gegenseitigem Schmusen, sondern hilft auch bei Untersuchungen beim Tierarzt und Gefahrensituationen weiter.

#6 Warten

Eure Katze wartet geduldig auf einen ihr zugewiesenen Platz!

 

Katzen legen sich gerne hin. Das kennen wir ja schon. Warum tun sie das eigentlich? Weil sie als Lauerjäger auf Position wartet. Das kann man sich bei diesem Trick also bestens wieder zu Nutze machen.

Und so geht’s:
Katzen lieben es sich auf Sachen zu legen, die man gerade ausbreitet. Sei es beim Zusammenlegen der Wäsche, beim Bettmachen, beim Lesen einer Zeitung, beim Arbeiten am Computer (es muss sich ja immer genau auf die Tastatur gelegt werden) und natürlich auf diverse Decken. Breitet ihr gerade eine Decke oder ein Platzdeckchen aus, die Katze setzt sich bereits aus freien Stücken darauf, lobt und belohnt ihr sie. Nun bewegt ihr Euch einige Schritte von ihr weg, dann sagt ihr immer wieder das Signalwort „Warten“, kommt wieder zu ihr und belohnt sie dafür. Die Distanz erweitert ihr dabei Schritt für Schritt.

Um zu überprüfen, ob der Trick sitzt, könnt ihr gerne versuchen durch zahlreiche Ablenkungen dafür zu sorgen, dass Eure Katze den Platz verlassen würde. Der Grad der Ablenkung sollte hier natürlich vorsichtig gesteigert werden. Erst wenn sie nach Kommando trotz der attraktiven Ablenkungen sitzen bleibt, habt ihr es geschafft.

Zusatz: Danach lassen sich die Übung #6 „Warten“ und #1 „Auf den Namen hören“ super kombinieren. Achtet darauf, immer das Richtige zu belohnen, sprich, wenn sie wartet, kommt ihr auf sie zu und belohnt sie. Erst wenn sie nach Aufforderung zu Euch kommt, belohnt ihr sie erneut, aber natürlich mit dem passenden Kommando wie „Komm“ oder beim Nennen ihres Namens.

Im Alltag: Ideal durchzuführen, wenn allgemeine Unruhe im Zuhause herrscht, es an der Tür klingelt und/oder Besuch rumwirbelt. Katzen lieben es einen Ort für sich zu haben.

#7 Besuch tolerieren

Eure Katze bleibt an Ort und Stelle und versteckt sich nicht!

 

Apropros Besuch. Da war ja was. Gerade, wenn fremde Personen das Zuhause betreten, sind viele Katzen ja sofort in ihrem Versteck verschwunden. Unsere Katzen sind gegenüber großen Männern mit dunkler Stimme erst skeptisch. Bis auf Gandalf, der kommt relativ schnell wieder raus. Er liebt Menschen und holt sich lieber zusätzliche Streicheleinheiten ab. Am besten ist es, den Katzen von Anfang an beizubringen erst gar nicht flüchten zu müssen.

Und so geht’s:
Ablenkung heißt hier das Zauberwort. Geht den Alltag ganz normal durch wie sonst auch, fordert zusätzlich Eure Katze zum Spielen auf. Und zwar im Beisein des Besuchers. Lasst ein Spielzeug immer näher an der Besucher plumpsen. Aber immer nur Stück für Stück, beobachtet wie weit sich Eure Katze jeweils herantraut und konzentriert dann den Spielraum immer mehr um den Besuch herum. Wichtig dabei, immer wenn sie etwas in der Nähe des Besuchers gefangen oder erbeutet hat, lobt und belohnt ihr sie wie verrückt. Man gibt der Katze also vor, dass es ganz normal ist, dass der Besucher dort sitzt.

Sollte Sie von Anfang verschwunden sein, indem sie sich hinter das Sofa oder unter das Bett verkrochen hat, dann gerne hervorlocken. Wichtig, nicht zum Glück zwingen, sie nicht packen oder herauszehren, sonst verknüpft sie den Moment mit hoher Wahrscheinlichkeit falsch und versteckt sich auch bei den nächsten Besuchern.

Zusatz: Der Besucher sollte sich zunächst zurückhalten. Auch bei den Spielübungen. Erst, wenn die Katze neugierig wird und endlich am Besucher schnuppern möchte, darf dieser seinen Handrücken vorsichtig und vor allem nicht ruckartig anbieten, siehe dazu die Übung #5 „Erste Körperkontakt“.

Und was mit Besuch klappt, funktioniert auch mit anderen Ängsten der Katze, z.B. vor Geräuschen der Türklingel, des Staubsaugers, der Kaffeemühle, des Mixers, des Föns usw. und sofort. Baut die Geräusche immer wieder in den Alltag ein, oft hintereinander, sodass der für die Katzen unangenehme Ton an Bedeutung verliert. Katzen zeigen eher Angst und Unwohlsein bei einmaligen, selten auftauchenden oder ganz fremdartigen Geräuschen.

#8 Hochnehmen

Eure Katze lässt sich gerne und ganz ohne Abwehrhaltung hochnehmen!

 

Wer kennt das nicht?! Man möchte mal eben die Katze hochnehmen, sie weicht zurück oder haut sogar ab. Aber warum? Der häufigste Grund ist, dass ihr sie mit Eurem plötzlichen Verhalten gerade überrascht habt. Und wie war das noch mit der Fluchtreaktion einer Katze? Wenn wir eine Katze mögen, möchten wir sie meist nicht nur streicheln sondern auch einmal auf den Armen halten, um sie zu kraulen und zu knuddeln.

Und so geht’s:
Am besten ihr sucht Euch eine Situation aus, in der die Katze entspannt wirkt. Vielleicht läuft sie Euch gerade sogar hinterher oder schmust hingebungsvoll mit Euren Beinen. Dann beugt ihr Euch langsam zu ihr runter und berührt sie mit einer Hand an der Brust. So als wolltet ihr sie hochheben. Hat sie diesen Zug des Körperkontaktes toleriert, lobt und belohnt ihr sie. Danach wiederholt ihr diese Bewegung, aber verweilt etwas länger mit der Hand an der Brust, streichelt gerne mit der anderen Hand den Rücken. Redet nebenbei auch gerne sanft auf sie ein. Sie bekommt wieder ein Lob und ein Leckerli. Danach wiederholt ihr die Bewegung erneut, doch die zweite Hand kommt dazu und unterstützt nun von unten ihre Hinterbeine. Sollte sie hier unruhig werden, setzt ihr sie gleich wieder ab. Lässt sie sich aber die Bewegung gefallen, hebt ihr sie bis zu Eurer Brust hoch. Die Dauer könnt ihr hier wieder stetig erweitern. Beginnt eine Katze unruhig zu werden, lasst ihr sie wieder runter. Fühlt sie sich in euren Armen wohl, belohnt ihr sie wieder mit einem Leckerli. Aber hinterher, ihr habt ja keinen Arm mehr frei.

Achtung: Bei fremden Katzen möchte ich betonen, sie immer fern von Eurem Gesicht und Hals zu halten. Bereits im Kindesalter hat man meist gelernt, sich an Tiere nicht mit dem Gesicht zuerst zu nähern. Und das ist auch richtig. Man weiß nie wie ein Tier reagiert.

Erst wenn man es länger kennt, darf man es dann hemmungslos schmusen. Dann auch gerne mit Gesicht und zarten Kopfstößen. Die Katzen machen es auch oft von sich aus. Und wer kennt es nicht, selbst mit seinen eigenen Schmusetigern passiert auch dennoch der ein oder andere versehentliche "Kratz-Unfall".

Im Alltag: Naja, beim Schmusen natürlich. Aber auch in Situationen einer möglichen Gefahrenquelle für die Katze, und wenn sie mal nicht auf ihren Namen hören sollte, ihr sie aber von A nach B bringen möchtet oder müsst.

Zusatz: Es gibt übrigens unterschiedliche Positionen eine Katze zu halten. Schaut Euch am besten dazu das Foto mal an. Manche mögen die reine Brustkorb-/Hinterlauf-Haltung, manche kann man gar wie ein Baby halten oder sich wie ein Nackenhörnchen um den Hals legen. Sachen gibt’s!

#9 Fellpflege

Eure Katze lässt sich in Ruhe kämmen und bürsten!

 

Die Hauptaufgabe der Fellpflege übernehmen die Katzen durch das Putzen selbst. Aber gerade in der Phase des Fellwechsels, brauchen einige Katzenrassen je nach Länge des Fells Unterstützung.

Und so geht’s:
Persönlich kann ich Euch ein Fellpflegehandschuh für Eure Vierbeiner empfehlen. Ihr knüpft einfach an der Übung #4 des Entspannens an und streichelt statt mit der nackten Hand mit dem Handschuh. Dieser hat Noppen, die wie eine Bürste durch das Fell gleiten. Entspannt sich Eure Katze auch weiterhin, belohnt ihr sie. Die Katze darf auch gerne am Handschuh schnuppern, allerdings nicht reinbeißen, sonst hat man das Ziel verfehlt. Oft wollen Katzen mit den Pflegeutensilien auch spielen. Das sollte man dann aber nicht zu eng sehen, darf es in dem Moment aber auch nicht belohnen. Erst wenn sie sich wieder behutsam damit streicheln lassen, folgt die Belohnung.

Je nach Haarlänge, eignen sich auch Kämme, Bürsten und diverse Grooming-Tools, die bei der Fellpflege helfen. Hier muss tatsächlich durchprobiert werden. Auch sollte man darauf achten, ob das Fell seines Vierbeiners schnell verfilzt, dazu gibt es wieder passende Entfilzungsbürsten. Am besten lässt man es natürlich gar nicht erst dazu kommen. Unsere Katzen mögen Bürsten und Kämme nicht so gerne, weil die sich scheinbar auf dem Rücken zu starr und sich entsprechend hart und unangenehm anfühlen. Der Handschuh wirkt allerdings wie ein Massage-Handschuh. Mein kleiner Insider-Tipp!


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Fellpflege-Handschuhe gibt es in diversen Ausführungen von günstigeren Produkten* bis zu preisklassig höheren Modellen*. Probiert es ganz einfach mal aus!

#10 Krallenpflege

Eure Katze lässt sich ohne Probleme die Krallen schneiden!

 

Hatte ich erwähnt, dass unser Kater kitzelig an den Füßen ist? Also eigentlich wie fast alle Katzen, nur manche lassen sich ihr Schicksal schneller über sich ergehen als andere.

WARNING! Bevor es losgeht:
Macht euch zunächst bitte schlau wie man Krallen richtig schneidet. Egal ob bei Hund, Katze oder Kaninchen, es besteht ein großes Verletzungsrisiko, wenn ihr Euer Handwerk nicht richtig beherrscht! Durchsichtige Krallen von Katzen sind beispielsweise immer leichter zu kürzen als die dunklen Krallen von Hunden. Bei durchsichtigen Krallen kann man sehr gut erkennen, wo sich das Krallenbein und das umgebende durchblutete Gewebe befindet. Schneidet im rechten Winkel zur Kralle maximal bis auf 2 mm vor den rosa-farbenden Gefäßen und Nerven, also nur den durchsichtigen, spitz zulaufenden Teil ab. Lieber weniger abschneiden als zu viel! Falls ihr doch ein Gefäß erwischt haben solltet und es anfängt zu bluten, stoppt die Blutung mit einem Tuch. Sollte die Blutung nach ca. fünf Minuten nicht aufhören, dann ab zum Tierarzt! Dieser behandelt die Wunde dann meist mit Wasserstoffperoxid oder legt einen Druckverband an.

Verwendet nur geeignete Krallenscheren, keine Nagelknipser für uns Menschen, da diese eher quetschen und für das Absplittern einer Kralle sorgen!

Und so geht’s:
Im entspannten Modus der Katze beginnt man nach und nach die Beine und Pfoten zu berühren.
In der Übung #5 „Erster Körperkontakt“ habe ich ja schon mal erwähnt, wie wichtig es ist als Vertrauter der Katze verschiedene Berührungen auszuprobieren, diese zu erweitern und zu intensivieren. Diese Arten von Berührungen sind vor allem wichtig für die medizinische Versorgung seines Schmusetigers, entweder zu Hause oder beim Tierarzt. Massiert also immer mal wieder die Pfote Eurer Katze, wenn sie liegt oder ihr sie im Arm haltet. Und belohnt sie. Danach haltet ihr die Pfoten immer mal wieder für eine längere Zeit zärtlich fest und belohnt Eure Katze dann wieder. Streichelt auch vorsichtig die Zehenzwischenräume und lasst es die ganze Zeit so wirken als sei nichts dabei.

Unsere Katzen lassen sie auf unterschiedliche Weisen die Krallen schneiden. Khaleesi bevorzugt es sitzend oder in der „Babystellung“ auf den Schoß genommen zu werden. Dabei beruhige ich sie mit einer sanften Stimme und einer umfangreichen Unterhaltung, während ich mich von Pfote zu Pfote arbeite. Gandalf mag lieber nur sitzen bzw. stehen. Ähnlich wie bei der Klauenpflege von Ziegen oder beim Auskratzen der Hufe eines Pferdes, drücke ich ihn sanft an meine Seite und richte Fuß für Fuß behutsam zu mir. Macht ruhig von Pfote zu Pfote mal eine Pause, wenn Eure Katze unruhig wird. Es hilft viel zu quatschen, zu loben, und sie auch mal an der Krallenschere schnuppern zu lassen. Reinbeißen oder etwaiges Abwehrverhalten gegenüber der Krallenschere sollten aber vermieden werden.

Achtung: Schneidet die Krallen bitte wirklich nur, wenn es unbedingt nötig ist. Für das Abwetzen der Krallen sorgen die Katzen an Kratzbäumen und Kratzmöbeln eigentlich selbst!


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Solltet ihr die Krallen nun doch schneiden wollen oder selber müssen, kann ich Euch die einfache Krallenschere von Trixie* empfehlen. Die von beiden Seiten abgerundete Form ist für das schonende Kürzen von Krallen konzipiert worden, um ein Absplittern und Einreißen der Krallen zu vermeiden.

#11 Ab in die Transportbox

Eure Katze geht freiwillig in die Transportbox und bleibt entspannt drin sitzen!

 

Und so geht’s:
Der Klassiker ist es die Transportbox hinzustellen, das Türchen zu öffnen und abzuwarten bis die Katze neugierig erkundet, was es mit der Box auf sich hat. Die ersten Tierarzttermine hat man in der Regel nicht spontan, weshalb man rechtzeitig einige Tage davor die Transportbox aufstellen kann, sodass sich die Katze an die Box gewöhnt. Auf keinen Fall soll sie damit assoziieren, dass sie wegen dieser Box an einen für sie schlimmen Ort kommt.

Geht sie also freiwillig rein, wird sie sofort belohnt. Die Tür bleibt zunächst offen und die Dauer ihres Aufenthalts in der Box wird immer wieder belohnt. Erst dann wird in Ruhe das Türchen verschlossen, darauf gewartet, dass Eure Katze weiterhin entspannt bleibt und dies wieder belohnt. Für die Katze soll es Spaß machen in die Box zu krabbeln. Danach können wir das Anheben ein paar Mal ausprobieren und ein paar Schritte wagen, damit sich Eure Katze an das leichte Schaukeln gewöhnt. Mehr wollen wir zunächst gar nicht bezwecken, denn die Katze weiß nicht wohin es als nächstes geht.

Alternativ haben wir in der Übung #2 gelernt, wie man seiner Katze beibringt bei Fuß zu laufen oder gar mit dem Finger die Richtung anzudeuten, in der die Katze sich bewegen soll. Diese Bewegung des Zeigefingers kann man sich auch hier zu Nutze machen, indem man in die Box deutet und das Signalwort „Rein“ verwendet. Ist sie neugierig genug und vertraut Euch, läuft sie von ganz alleine in die Transportbox. Schwieriger wird es meist, wenn eine Katze schon eine negative Erfahrung damit gemacht hat und sie in die Box gezwängt wurde. Was man machen darf ist, wenn sie neugierig reinschaut und schon halb drin ist, den Hintern sanft nachzudrücken. Aber auch hier würde ich zum Zwecke des Trainings sie immer für den eigentlichen Aufenthalt in der Box belohnen. Gebt das Leckerli in der Transportbox während sie sich entspannt darin befindet.

Im Alltag: der Weg zum Tierarzt, Autofahrt, Reisen zu Familie und Freunde oder ab in den Urlaub.

Zusatz: Habt ihr Eure Katze schon mal gewogen? Nichts ist einfacher als das! Stellt eine Schüssel hin. Nahezu alle Katzen klettern auf freiwilliger Basis in sie hinein. Dann braucht ihr sie nur noch samt Schüssel auf die Waage zu stellen und tada: Ihr habt das Gewicht! Denkt dran, dass Gewicht der Schüssel noch abzuziehen. Bei uns klappt es auch, wenn die Schüssel von Anfang auf der Waage steht, tarieren nicht vergessen und los geht’s.


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Unsere beiden Stubentiger transportieren wir wie auf dem Bild zu sehen, in der Transportbox Gulliver 3* der Marke Kerbl. Sie ist ausgestattet mit einer Vorrichtung für den Autosicherheitsgurt, einer kleinen Klappe, um seinen süßen Vierbeiner ggf. während des Transportes mit Streicheleinheiten abzulenken und einem weiteren Fach mit Platz für Kleinteile wie Leckerlies, Spielzeuge und/oder gar für ein kleines beruhigendes Baldriankissen. Die Transportbox hat im vorderen Bereich eine Metall-Gittertür und ist insgesamt sehr robust und stabil gebaut. Sowohl Gandalf als auch Khaleesi mit ihren fast 5 kg pro Tier haben genug Platz. Als Geschwisterchen verzapfen sie sämtlichen Unsinn gemeinsam und verhalten sich daher auch auf Transportwegen z.B. zum Tierarzt oder während der Autofahrt zum Festtagsbesuch bei Familie und Freunden ruhiger, wenn sie zusammen sind. Richtig gelesen, wir transportieren sie in einer Box, die natürlich groß genug für zwei ausgewachsene Katzen ist. Als gelernte Tierpflegerin fällt mir da immer der Leitspruch ein: Eine Transportbox sollte immer so klein wie möglich, aber so groß wie nötig sein!

Nichtsdestotrotz haben wir auch immer ein Backup, also einen Ersatz dabei, falls wir sie doch mal trennen müssten oder es einfach besser ist, wenn jeder sein eigenes kleines Territorium hat. Hier kann ich die zusammenfaltbare Transporttasche* von AmazonBasics wärmstens empfehlen. Die Tasche besteht aus einem Netzgewebe mit Reißverschlüssen für vorne und hinten. Enthalten ist ebenfalls eine waschbare Fleecematte und sie entspricht sogar den Handgepäck-Richtlinien vieler Fluggesellschaften, falls ihr plant Euren Vierbeiner, egal ob Hund oder Katze, auch mal per Flugzeug mitzunehmen. Die Tasche gibt es in drei Größen, wobei wir uns für die mittlere (Medium) entschieden hatten, da sie ja nur für einen unserer beiden Katzen als Ersatz-Transportmittel dienen soll. Messt daher Euer Tierchen vorher unbedingt aus bevor ihr die flexible Transporttasche kauft.

Oft ist es bei uns tatsächlich so, dass es sich Gandalf eingerollt in der Transportbox gemütlich macht, während sich Khaleesi wesentlich unruhiger verhält und sich entweder mit ihrem Hintern fast auf sein Gesicht setzt oder eben lieber zu mir, ihrer "Mama" möchte. Auf längeren Autofahrten, bei denen ich nicht als Fahrer fungiere, geselle ich mich zu ihnen auf die Rücksitzbank. Hierzu trägt Khaleesi das Auto-Geschirr von Trixie*, mit welchem auch ihr Eure Katze sicher im Auto anschnallen könnt. Wir verwenden es ebenfalls zum Spazierengehen. Zwei Schlaufen im Brustbereich sorgen dafür, dass der Druck bei eventuellem Ziehen gleichmäßig verteilt wird. Das Wichtigste aber an einem Geschirr ist der Bruststeg, der bei diesem Geschirr sogar noch zusätzlich gepolstert ist. Dieser sorgt dafür, dass sich Eure Katze nicht mehr ganz so einfach aus dem Geschirr selbst befreien kann wie es bei anderen Modellen leider oft der Fall ist. Sollte sich Eure Katze erschrecken und instinktiv die Flucht ergreifen wollen, ist es kaum vorstellbar wie schnell, gelenkig und flexibel sich die Katze aus dem Geschirr herauswinden kann. Sicherheit sollte daher immer groß geschrieben werden! Wie ihr Eurer Katze das Geschirr spielend einfach anlegt, erfahrt ihr im nächsten Katzentrick #12 Geschirr- und Leinentraining.

Die drei oben genannten Produkte begleiten uns bereits seit einigen Jahren und haben keinerlei Blessuren oder etwaige Qualitätsmängel gezeigt. Die Rezensionen sprechen ebenfalls für sich. Daher kann ich Euch die Produkte guten Gewissens empfehlen.

#12 Geschirr- und Leinentraining

Eure Katze lässt sich problemlos das Geschirr anlegen und läuft an locker gehaltener Leine mit!

 

Wer es schon mal ausprobiert hat, kennt es. Welche Katze streckt freiwillig ihren Kopf durch eine Schlinge hindurch. Vasen, Becher, Schüsseln und Höhleneingänge sind meistens kein Problem, aber Schlaufen und Schlingen, das muss doch einen Haken haben? Und da liegen sie natürlich auch richtig, denn im Zweifel bedeuten selbige schließlich Erdrosselungsgefahr! Das gilt besonders für Halsbänder!! Weshalb ich kein Fan von Halsbändern bei Katzen bin. Doch in diesem Fall handelt es sich um Geschirre für den Transport von Tieren und/oder fürs lockere Spazierengehen.

Und so geht’s:
Es geht auch einfach, und zwar wenn Eure Katze bereits entspannt sitzt oder liegt. Vorher dürfen sie auch am Geschirr und an der Leine schnuppern. Bei unseren Katzen ging es eigentlich ganz schnell. Wir haben sie im Beisein des ganzen Equipments immer wieder am Hals gestreichelt und massiert. Mit den Bändern und Leinen gespielt, diese immer wieder sanft über den Rücken und Hals gezogen und um den Kopf und dann machte eine schnelle Handbewegung Klick und die vordere Schlaufe war schon mal zu.

Bei sensiblen und schreckhaften Katzen kann das natürlich auch dafür sorgen, dass sie einen sofortigen Rappel kriegen und "dieses Ding" sofort wieder ab muss. Wieder andere lassen sich wie erschrocken steif umfallen und können sich gefühlt nie wieder bewegen. Und dann gibt es die, die es zwar zunächst ungewohnt finden, aber dabei mit Futter und Lob belohnt werden, wie hübsch sie damit aussehen und ihr Schicksal einfach akzeptieren.

Zum Anbringen des Geschirrs hockt oder kniet man sich am besten hinter die Katze und setzt Beinchen für Beinchen mit zielgerichteten Handgriffen in die vorgesehenen Schlaufen. Macht Euch am besten immer vorher ein Bild wie es aussehen soll. Man hat nicht immer das Glück wie wir mit unseren Katzen, dass sie sich das ganze Ausprobieren und Zurechtrücken gefallen lassen. Beim zweiten und dritten Mal klappt es natürlich routinierter.

Danach muss sich jede Katze erst einmal an das Gefühl gewöhnen ein Geschirr zu tragen. Es fühlt sich schließlich komisch an, zwischen den Achseln, an der Schulter, auf dem Rücken und am Hals einen Gurt zu tragen, der einen zunächst in der Bewegung einschränkt. Lobt und belohnt sie während des Tragens. Je nach Laune schaut ihr, ob sich die Katze damit bewegen mag. Die ersten Schritte damit sind nämlich ungewohnt. Sonst nehmt ihr es erstmal wieder ab und wiederholt am nächsten Tag die Übung. Erst nach den ersten sich sicher fühlenden Schritten kommt die Leine dazu. Und hier macht ihr wie in der Übung #2, dass sie lernt bei Fuß mitzulaufen, indem ihr sie mit einem Leckerli in der Hand lockt.

Alternativ: Auch kann man sich ein Hilfsmittel wie ein Stock oder ein Target Stick zur Hand nehmen, um die Katze an ein Halsband oder eben besser an das Geschirr zu locken, welches sie mit der Nase berühren soll. Denkt dran, dass ihr die "Prozedur des Anziehens" nicht allzu sehr in die Länge zieht. Katzen werden verständlicherweise schnell ungeduldig. Derartige Übungen bringe ich daher immer spielerisch bei.

Im Alltag: Ein Geschirr dient hauptsächlich der Sicherheit Eurer Katze z. B. beim Spazierengehen im Garten oder innerhalb begrenzter Flächen, vor dem Weglaufen auf der Straße (bitte nicht versuchen Kontakt mit Hunden an der Leine dabei aufzunehmen, das endet in der Mehrheit der Fälle nicht gut), zum Anschnallen im Auto während der Fahrt, wenn sich die Katze außerhalb der Transportbox aufhält.


Werbehinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links (*). Wenn ihr etwas über einen dieser Links kauft, erhalte ich eine kleine anteilige Provision, ohne dass ihr mehr bezahlen müsst. Dies dient der Erhaltung meines Blogs. Danke für Eure Unterstützung! Mehr zum Thema Werbung auf dieser Webseite könnt ihr hier nachlesen.


Produktempfehlung:
Wie bereits im Katzentrick #11 Ab in die Transportbox näher darauf eingegangen, empfehle ich Euch hier an passender Stelle gerne nochmal das auf dem obigen Bild zu sehende Auto-Geschirr von Trixie*. Überwiegend gehen wir mit diesem Geschirr im Garten und in der näheren Umgebung spazieren. Zwei Schlaufen im Brustbereich sorgen dafür, dass der Druck bei eventuellem Ziehen gleichmäßig verteilt wird. Das Wichtigste aber an einem Geschirr ist der Bruststeg, der bei diesem Geschirr sogar noch zusätzlich gepolstert ist. Dieser sorgt dafür, dass sich Eure Katze nicht mehr ganz so einfach aus dem Geschirr selbst befreien kann wie es wie bereits erwähnt bei anderen Modellen oft der Fall ist. Und Sicherheit geht wie immer vor!

Die im Lieferumfang enthaltene Leine lässt sich mit Hilfe eines Karabinerhakens einfach am Geschirr befestigen. Sie ist allerdings recht dünn und für mich zu lang, weshalb ich sie immer doppelt nehme, sprich mit beiden Karabinerhaken am Ring des Geschirrs befestige und dann das Ende nehme. So bin ich im Notfall schneller bei der Katze als es mit einer viel zu langen Leine der Fall wäre. Natürlich kann man auch ganz einfach eine zusätzlich gekaufte Leine seiner Wahl am Geschirr montieren.

Weshalb ich mich jedoch für dieses Geschirr entschieden habe, liegt an der Möglichkeit unsere Katzen mit dem ebenfalls enthaltenen Sicherheitsgurt im Auto anschnallen zu können. Und das klappt auf unseren regelmäßigen Autofahrten sehr gut! Lest aber bitte nochmal nach, ich glaube es ist nicht kompatibel mit den Automarken Ford und Volvo. Der Preis ist unschlagbar und wir sind super zufrieden, weshalb ich Euch das Auto-Geschirr nur empfehlen kann.

#13 Kratzbaum/-möbel benutzen, nicht die Couch!

Eure Katze wetzt ihre Krallen am Kratzbaum oder an den Kratzmöbeln, nicht aber an der Couch!

 

Auch bei dieser Übung bietet die Katze ihr Verhalten einem täglich an. Nach dem Aufstehen und Strecken, folgt meist eine Kratzpartie zum Abwetzen und Schärfen der Krallen.

Und so geht’s:
Immer, wenn Eure Katze dieses Verhalten an den vorgesehenen Kratzgelegenheiten macht, gibt es eine Belohnung. An den Ecken unseres neuen Sofas haben wir Kratzmöbel aus Pappe positioniert. Wenn sie nur in den Versuch geraten, die Ecken der Couch zu demolieren, haben wir schnell mit dem Finger zur Pappe gezeigt und sie dahin gelenkt. Sie haben danach also die Pappe benutzt und es wurde sofort belohnt. Gandalf geht heutzutage wie selbstständig zu den sich an den Ecken befindlichen Papp-Kratzmöbeln. Khaleesi verwechselt es gerne ab und zu nochmal. Bei Aufforderung wechselt sie aber schnell zum richtigen „Möbelstück“ aus Pappe.

Es bleibt aber nicht aus, dass Katzen gerne höhere Gegenstände benutzen, um sich zu recken und zu strecken und ihre Krallen zu wetzen. Manchmal muss auch ein Stuhl oder mein Bein herhalten. Dies ist eine Übung, die man gefühlt oft auffrischen muss.

 


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Produktempfehlungen:
Kratzmöbel gibt es in allen Formen und Farben. Unsere beiden Ragdolls lieben die Kratzwellen von Trixie und die Kratzpappe von Catit. Oft mit dabei ist auch etwas Katzenminze zum Einstreuen der Kratzmöbel, um sie für alle Fälle auch geruchstechnisch attraktiv für die Katze zu machen.

#14 Tischmanieren

Eure Katze verhält sich bei der Zubereitung und beim Kochen von Essen zurückhaltend und bettelt nicht!

 

Angelockt werden die Katzen natürlich vom Geruch. Zum ersten Mal gilt es in einer Übung die Anwesenheit Eurer Katze zu ignorieren. Doch wenn der Gaumenschmaus zu verführerisch riecht, wird natürlich erkundet was man da kocht. Es wird auf Regale, Küchenzeilen, Herdplatten, Küchen- und Esszimmertische sowie sich in der Nähe befindende Fensterbänken gesprungen und geklettert, was für die Katze gerade in Bezug auf heiße Herdplatten und offenes Feuer auch gefährlich werden kann.

Bei dieser Übung hilft nur die eigene Disziplin, die Katzen vom Essen immer wieder wegzuschicken. Das Problem ist, bei jeder neuen Speise kommen sie in der Regel auch wieder. Es riecht schließlich immer wieder unbekannt und verlockend!

Und so geht’s:
Blockiert den Zugang zum Essen mit Eurer Handfläche. Schubst sie sanft runter, falls ihnen den Sprung zu ihrem gesteckten Ziel bereits gelungen ist. Ignoriert Eure Katze und schiebt sie immer wieder von euch weg, wenn sie wiederholt bettelt. Füttert sie am besten vor Eurem Mahl, sodass sie zur gleichen Zeit ebenfalls isst oder danach gar keinen großen Hunger mehr hat, um sich für Eure Speise zu interessieren. Das klappt ganz gut. Unsere Katzen betteln recht selten. Auf die Gabe von Leckerlies während sie neben Euch sitzt und ihr esst, würde ich ganz und gar verzichten, denn nur weil ihr esst, soll es nicht heißen, dass sie dann auch immer etwas bekommt. Das hätte eine falsche Verknüpfung zur Folge.

#15 Balancieren

Eure Katze balanciert über schmale Wege!

 

Und diese Wege können vielfältig sein. Katzen balancieren zu gerne auf schmalen Regalen, nutzen den begrenzten Platz auf der Fensterbank, halten ihr Gleichgewicht beim Klettern über Armlehnen von Stühlen und Sesseln. Und draußen ist ihnen kein Zaun zu hoch oder zu schmal.

Welche Katze kann nicht balancieren? Zugegeben, manche bewegen sich auch ein bisschen tollpatschig, nicht so wie man es von einer grazilen, leichtfüßigen Katze immer erwarten würde. Welche Tassen, Blumentöpfe oder Porzellanfiguren mussten nicht schon daran glauben? Aber in den meisten Fällen ist man doch überrascht an welche Stellen Katzen durch Sprünge und Balancierakte so gelangen. Katzen sind regelrechte Akrobaten.

Im Haushalt oder Keller findet man geeignete Gadgets zum Üben, z.B. Holzplanken oder Becher mit breitem Fuß, die man zwecks dieser Übung einfach verkehrt herum aufstellt. Aber auch oben genannte Möbel und Bereiche des Zuhauses wie die schmale Fensterbank und ein Sims lassen sich perfekt für diese Übung verwenden.

Und so geht’s:
Hier macht sich der Stab einer Spielangel oder ein Target Stick als Verlängerung Eures Arms ganz gut, dem die Katze folgt, um von A nach B zu kommen. Ihr lockt Eure Katze ganz einfach von Punkt zu Punkt, den ihr z.B. mit der Spielangel markiert. Später könnt ihr auch wieder den Zeigefinger nutzen, um die Richtung anzudeuten. Ihr könnt die Strecke, die es entlang zu balancieren gilt aber auch mit Leckerlies auslegen. Beim Erreichen des Ziels bekommt sie wieder eine Belohnung. Und nochmal!

Im Alltag: Balancieren ist das A und O des Fortbewegens einer Katze. Die Beute huscht schließlich nicht immer auf freier Fläche herum sondern sucht oft schwierige, verwinkelte Ecken auf.

#16 Slalom

Eure Katze geht im Slalom um Gegenstände herum!

 

Wenn ihr Eurer Katze bereits erfolgreich die Übung #2 Bei Fuß beigebracht hat und sie auch den Richtungsanweisungen Eures Zeigefingers folgt, dann wird der Trick „Slalom“ richtig Spaß machen.

Und so geht’s:
Hier müsst ihr Euch nicht extra Pylone als Gadgets kaufen, es reichen auch Flaschen, die ihr im Abstand von 30 cm hintereinander aufreiht. Lobt Eure Katze bereits, wenn sie sich zwischen den Flaschen befindet. Und nun deutet ihr abwechselnd mit Eurem Finger zur linken oder zur rechten Seite. Ihr könnt den Parcours auch mitlaufen. Ihr belohnt sie zunächst bei jeder richtig eingeschlagenen Richtung. Da die meisten Katzen bei dieser Übung recht aufgeregt reagieren, laufen sie oft dynamisch mit. Belohnt sie immer nur dann, wenn sie dem Finger oder Euch richtig gefolgt ist.

Hat sie es einmal verinnerlicht, können es danach auch fließende Handbewegungen als Richtungsanzeiger werden, die ihr mit dem Signalwort „Lauf“ kombinieren könnt.

Erweiterung: Als Slalom-Parcours könnt ihr Eure Katze auch zwischen Eure Beine beim langsamen Gehen hin und her steuern. Aber Vorsicht, Stolpergefahr!

#17 Hochspringen/Überspringen

Eure Katze überwindet jede Hürde und springt von und nach beliebigen Plätzen!

 

Das Springen liegt den Katzen in den Genen. Da wir aus unseren Schmusekatzen keine Zirkustiger machen wollen (wie gesagt, ich hasse Zirkusse mit Wildtieren), bedienen wir uns einfach am Repertoire der körperlichen Sportlichkeit und Geschicklichkeit, die uns Katzen von Natur aus schon anbieten.

Für das Hochspringen nehme man einen Hocker, Sessel, Schreibtischstuhl oder die Couch und als Hürde dienen Kissen, leere Kartons, aufgestapelte Decken, der Wäschekorb oder das eigene Bein.

Und so geht’s:
Bei den ersten Versuchen legt ihr einfach das Leckerli genau an Ort und Stelle ab und macht Eure Katze darauf aufmerksam. Da sie in der Regel mehr von ihren Leckereien wollen, folgen sie neugierig Eurer Hand und lauern förmlich auf ihr nächstes Ziel. Nehmt auch gerne eine Spielangel zur Hand.

Steigert Schritt für Schritt die Distanzen und Höhenunterschiede. Wollt ihr sie nun über die Hürden springen lassen, deutet ihr die Stelle an auf der ihr Leckerli auf sie wartet. Zunächst ist auch das Krabbeln darüber erlaubt. Wenn ihr das Leckerli in der Hand als Ziel jedoch von Übung zu Übung höher und weiter von ihr entfernt setzt, wird sie automatisch springen. Diese Übung bedarf einigen Runden, aber dann scheint nichts einfacher zu sein.

Achtung: Habt aber Erbarmen mit kleinen Zwergen und in die Jahre gekommenen Gesellen, die zu weit oder hoch gesteckte Ziele physikalisch schon nicht erreichen können. Die Übung sollte keineswegs in Frustration enden.

Im Alltag: Zum Jagen ihrer Beute, Fortbewegung, gegenseitige Attacken im Spiel und/oder Kampf.
Kein Ziel scheint zu weit zu sein. So grazil sie sich auch bewegen mögen, räumen sie hin und wieder aber auch mal was ab. Von ihrer Umgebung scheinen Katzen nichts mehr wahrzunehmen, wenn sie potentielle Beute wie Fliegen und Krabbelgetier mit ihren Augen fixiert haben. Wie ein Elefant im Porzellanladen, „dat sach isch Dir!“

#18 High Five

Eure Katze schlägt ihre Pfote auf Eure Handinnenfläche.

 

Was Hunde können, können Katze schon lange. Katzen agieren unglaublich viel mit ihren Pfoten. Am besten beobachten kann man das während sie spielen, jagen oder sich putzen. Sie „ergreifen“ schließlich ihre Beute. Wenn eine Katze also neugierig auf das ist, was ihr in der Hand haltet, sei es ein Leckerli oder ein Spielzeug, greift sie reflexartig danach. Oft ohne Krallen, nur im energischen Jagdzustand benutzt sie ihre scharfen Waffen.

Und so geht’s:
Der Grundstein ist also bereits gelegt, Eure Katze soll nach etwas greifen. Lasst sie am besten auf einer erhöhten Fläche sitzen. Zunächst haltet ihr mit Eurem Daumen ein Leckerli an Eure Handinnenfläche und lasst die Katze danach greifen ggf. zuerst daran riechen, damit sie weiß was auf sie wartet. Achtet trotzdem darauf, dass sie sanft danach greift, sie soll Euch ja nicht unnötig Kratzer verpassen. Wiederholt das zwei bis drei Mal und lasst beim vierten Mal das Leckerli weg. Auch beim fünften Mal. Beim sechsten Mal gebt ihr Eurer Katze wieder eine Belohnung. Beobachtet ganz genau ihr Verhalten und vor allem ihre Geduld dabei. Übt immer mal wieder ihr Eure Handinnenfläche zu einem High Five hinzuhalten. Nicht immer, aber hin und wieder wird sie das High Five erwidern.

#19 Pfötchen geben

Eure Katze legt ihre Pfote auf Eure Handinnenfläche!

 

Wie in Übung #18 beschrieben, agieren Katzen sehr viel mit ihren Pfoten. Sie sind essentiell für die Fortbewegung und für die Jagd. Katzen stupsen mit ihren Pfoten eigentlich alles an, was interessant aussieht oder sich bewegt.

Und so geht’s:
Ihr legt ein Leckerli in Eure Handinnenfläche und Eure Kate soll danach vorsichtig greifen. Wie in der vorigen Übung „High Five“ wiederholt das zwei bis drei Mal und lasst beim vierten Mal das Leckerli weg. Auch beim fünften Mal, beim sechsten Mal gebt ihr Eurer Katze wieder ihre Belohnung.

Alternativ könnt ihr Eurer sitzenden Katze auch Eure Hand zunächst sanft unter ihre Pfote schieben. Beim weiteren Versuch hebt ihr die Pfote dann leicht an. Dann bietet ihr Eure flache Hand einfach mal an. Oft berühren sie die Hand erneut, ganz ohne Zwang. Bei der Berührung lobt und belohnt ihr sie. Auch wenn nicht jede Katze den Anschein macht, lieben sie Körperkontakt. Je nach Rasse ist es dennoch unterschiedlich intensiv ausgeprägt gegenüber Artgenossen oder uns Zweibeinern.

Übrigens: Oft falsch als Einzelgänger beschrieben, sind Katzen sehr soziale Tiere, sie sind nur Einzeljäger.

#20 Männchen machen

Eure Katze setzt sich aufrecht auf ihre Hinterbeine und hebt den Oberkörper und ihre Vorderbeine hoch!

 

Zugegeben, selbst bei Hunden fand ich diesen Trick immer doof. Aber! Auch hier bieten die Katzen das Verhalten von selbst an. Anders als bei Zirkustieren, denen man ein unnatürliches Verhalten aufzwingen will. Daher habe ich den Trick immer mal wieder bei unserem Kater Gandalf ausprobiert und er macht es jedes Mal freiwillig mit. Er beherrscht diese Übung ausgezeichnet, eben weil er es von ganz allein anbietet. Khaleesi hingegen zappelt schneller ungeduldig herum, daher lasse ich diese Übung bei ihr aus. Denkt dran, Euren Katzen sollen die Übungen Spaß machen und sie sinnvoll beschäftigen.

Und so geht’s:
Während Eure Katze mit ihrem Körper aufsteigt, z.B. um nach etwas zu greifen, belohnt ihr sie. Wichtig ist, dass man darauf achtet, dass sie das später nicht an den eigenen Beinen macht, sondern sie nur dann zu belohnen, wenn sie sich auf ihre eigenen Hinterbeine setzt und sich dann mit ihrem Oberkörper langsam aufrichtet. Und natürlich nur, wenn man die Übung zusammen mit einem Signalwort wie „Hoch“ verknüpft.

Im Alltag: Katzen recken und strecken sich oft, wenn sie neugierig nach Beute, Spielzeug oder ihrem Leckerli schnuppern.

#21 Tischglocke betätigen

Eure Katze betätigt mit ihrer Pfote die Tischglocke.

 

Bei unseren Katzen ist es ganz einfach sie neugierig auf etwas Neues zu machen. Aber selbst bei etwas schreckhaften und vorsichtigeren Katzen siegt die Neugier. Probiert es einfach mal aus Eurer Katze hin und wieder neue Spielzeuge zu präsentieren.

Und so geht’s:
Stellt eine Tischglocke (unsere kommt vom Gesellschaftsspiel „Halli Galli“) auf Eurem Fußboden ab und klingelt einmal zart. Wartet dann ab, was passiert. Die meisten Katzen beäugen die Glocke erstmal mit einem Sicherheitsabstand und ziemlich schnell kommt schon das erste Antippen der Glocke mit der Pfote. „Was ist das denn?“ Wenn sie das tut, dann belohnt ihr sie. Danach klingelt ihr erneut und belohnt Eure Katze sobald sie mit der Pfote die Glocke oben berührt. Auch wenn man noch kein Klingeln vernommen hat, tasten wir uns auch hier wieder Step by Step an das Wunschergebnis heran. Sollte die Glocke ertönen, lobt und belohnt ihr sie feierlich und bei späteren Versuchen belohnt ihr sie immer nur noch dann, wenn ihr ein Klingeln vernehmt.

Achtung im Alltag: Natürlich kann man auch Gegenstände wie Lichtschalter für diese Übung benutzen. Dabei wäre ich allerdings sehr vorsichtig. Unsere Banausen lieben dünne Stromkabel, was wir ihnen teils nur mit der Verwendung von Tabasco an unseren Stromkabeln wieder abgewöhnen konnten (Verlust: -5 Ladekabel fürs Handy, -1 Netzteil für mein Laptop, -2 Audiokabel von teuren Kopfhörern und -1 optisches Kabel für unsere Soundbar). Ähm, bei wem ist noch nichts zu Bruch gegangen?

#22 Hütchenspiel

Eure Katze findet unter einem von mehreren Hütchen eine Belohnung!

 

Und was eignet sich für diesen Taschenspielertrick nicht besser als eine halbe Wallnussschale, die Verschlusskappe einer Flasche, Eierbecher oder gar die Hälfte eines Tee-Ei's?

Und so geht’s:
Ihr versteckt das Leckerli unter eins der „Hütchen“, lasst Eure Katze alles genauestens beobachten und bewegt das Hütchen mit der Belohnung ganz langsam hin und her. Möchte Eure Katze umgehend unter dieses Hütchen blicken und ihr Leckerli kassieren, bekommt sie Lob und ein weiteres Leckerli. In der zweiten Runde legt ihr erneut ein Leckerli unter eins der Hütchen und bewegt es ebenfalls langsam zusammen mit einem zweiten leeren Hütchen. Beobachtet wie konzentriert die Katze dabei bleibt. Schritt für Schritt lassen sie die Anzahl an Hütchen, die Bewegungen beim Austausch der Hütchen und die Geschwindigkeit erhöhen. Achtet darauf, dass sie Euch bei der Handhabung genau zusieht. Dies ist allerdings ein Trick, der einer Katze auch schnell überdrüssig wird.

Zudem wird sie durch die doppelte Ladung an Leckerlies auch schnell satt. Macht lieber wenige Runden und wiederholt es lieber am nächsten Tag nochmal, sodass Euer Schmusetiger nicht zu einer schweren Wuchtbrumme wird.

#23 Angel- und Schnurtricks

Eure Katze zieht gekonnt ein Leckerli oder ein Spielzeug, befestigt an einer Schnur, hervor!

 

In den Übungen #18 High Five und #19 Pfötchen geben, haben wir ja schon gelernt, wie viel Katzen mit ihre Pfoten machen. Neben der Fortbewegung, benötigen sie ihre geschickten Pfoten, die mit scharfen Krallen versehen sind, für die Jagd.

Und so geht’s:
Befestigt eins der Lieblingsspielzeuge Eurer Katze an einer Schnur, z. B. an einem Schnürsenkel. Normalerweise sind sie schon vom Schnürsenkel fasziniert, weil er vermutlich an ein zuckendes Mäuseschwänzchen erinnert. Wenn daran etwa noch ein raschelndes Papierknäul befestigt ist, sind sie hellauf begeistert. Ihr könnt natürlich auch ein Maus-Stofftier verwenden. Habt ihr eine schmale durchsichtige Schüssel oder Schale oder gar ein Sieb, dann legt das Endstück Eurer Beute darunter, sodass Eure Katze an der Schnur ziehen muss, um an das Ende gelangen. Packt sie ihr Ziel erfolgreich, bekommt sie ihre Belohnung. Erhöht gerne den Schwierigkeitsgrad, lasst sie Nüsse und kleine Bälle aus Bechern angeln.

Achtung: Achtet darauf nichts zu benutzen, in das Eure Katze mit ihrer Pfote oder ihren Krallen feststecken oder sich verhaken können. Hier besteht Verletzungsgefahr und es bricht in solchen Fällen oft Panik aus.

#24 Agility Parcours

Eure Katze lässt sich von Euch durch einen aufgebauten Agility Parcours führen.

 

Ihr seid der engste Vertraute Eurer Katze. Ist die Verbundenheit erst einmal so stark, lässt sich selbst eine sonst in der Regel selbstbestimmende Katze führen. Und wenn sie dabei noch Spaß hat und eine Belohnung erwartet darf, umso besser. Wenn unsere Katzen den aufgebauten Parcours schon sehen, erkunden sie ihn bereits von allein.

Und so geht’s:
Was ihr dazu braucht, findet ihr erneut im eigenen Haushalt, ihr müsst nicht zwingend extra etwas kaufen gehen. Stapelt einfach Kissen gegen das Sofa, legt kleine Kissen oder eine Decke darüber und baut so einen Tunnel. Nehmt erneut leere Kartons, Kissen, Decken oder kleine Hocker, um Hürden zu bauen. Lasst sie von einem Stuhl aufs Sofa springen oder von Kratzbaum auf die Rückenlehne des Sessels. Seid kreativ! Und das tolle ist, ihr könnt ihn jedes Mal wieder frei nach Lust und Laune gestalten.

Eure Katze folgt Euch schon, entweder Eurer Hand oder der Spielangel? Probiert ansonsten auch ein raschelndes Spielzeug aus, wie z.B. ein Papierknäuel und ein mit Katzenminze gefülltes Spielzeug. Hauptsache sie wird neugierig auf das, was am anderen Ende wartet und los geht’s.

Lasst sie spielen, springen, krabbeln und an etwas entlang hangeln. Wir machen diese Übung gerne zusätzlich abends vor dem Zubettgehen. Kennt ihr das Spiel Piraten-Tick? Unsere Katzen und ich jagen uns gerne gegenseitig wie bekloppt. Sie kommen bei rasselnden Geräuschen angeflitzt, um dann wie ein Berserker wieder wegzurennen. Habe ich schon mal erwähnt, dass unsere Katzen die meiste Zeit durchschlafen? Powert sie mindestens einmal am Tag so richtig aus, das brauchen und lieben sie. Wie wir Menschen auch. Bei dieser Übung behaupte ich sind gar keine Leckerlies nötig. Denn Spielen tun Katzen freiwillig gerne.

Alle Tricks lassen sich neben dem Target Stick auch mit einem „Clicker“ verbinden. Statt des Lobs konditioniert ihr Eure Katze also auf das Klickgeräusch. Ich bin aber eher ein Fan von Übungen, die in jede Alltagssituation passen. Bei Katzen hat man anders als bei Hunden nicht immer die Zeit bestimmte Gadgets erst zu holen, da man sich hier ja den Moment zu Nutze macht, in der die Katze ein ganz natürliches Verhalten zeigt. Darauf baut man dann die einzelnen Übungen auf. Außerdem finde ich es am Ende auch immer besser, wenn die Katze auf die eigene Stimme oder statt eines Hilfsmittels auf meine Körpersprache achtet und dieser folgt. Ein Target Stick erinnert mich immer an den Stab eines Dompteurs. Ich versuche ihn daher wenig zu verwenden. Eine Spielangel erfüllt den gleichen Zweck.

Seid ihr schon k.o. oder tut ihr nur so? Habt ihr noch mehr Vorschläge oder kreative Ideen wie man Katzen sinnvoll beschäftigen kann, dann immer her damit. Was für lustige Eigenarten haben Eure Vierbeiner? Hinterlasst mir unten gerne einen Kommentar oder schreibt mir eine E-Mail an info@wildsweetwild.com. Ich freue mich auf Euer Feedback!

Den Katzen machen die Übungen definitiv Spaß! Und das Modeln vor der Kamera nebenbei fällt ihnen gar nicht schwer. Ich bin verliebt und vernarrt in die beiden.

Möchtet ihr zur Weihnachtszeit nicht nur Euren sondern auch anderen Katzen und Haustierchen eine Freude bereiten? Dann schaut unbedingt bei meinem Artikel Cat Sanctuary in Rome vorbei. Wieder in englischer Sprache berichte ich von der wunderbaren Arbeit der Auffangstation für Straßenkatzen mitten im Herzen Roms und wie auch ihr von Zuhause aus mit bereits wenig Mitteln oder gar ehrenamtlicher Hilfe unseren Vierbeinern in Not helfen könnt.

Schnurrende und weihnachtliche Grüße von Gandalf & Khaleesi und natürlich von mir!

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